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    Kalt erwischt

    Silber-Serie: In einem fantastischen Duell bezwingt der von Thorsten Tietz präsentierte Sir Robert den Seriensieger Intinori. Dessen Trainer Victor Gentz entschädigt sich mit einem Triumph durch Pour Moi im Newcomer-Lauf.

    Zwei Wochen vor dem legendären Adbell-Toddington-Rennen am 29. Juni, das den Auftakt der Dreifachen Krone darstellt, richtete sich die Aufmerksamkeit des Publikums auf der Derby-Bahn voll und ganz auf den fünften Lauf der Silber-Serie. Kein Wunder, denn in dem mit 10.000 Euro dotierten Rennen trat mit dem von Victor Gentz trainierten und gesteuerten Wallach Intinori einer der aktuellen Topstars des bundesdeutschen Sulkysports an. 2024 der siegreichste deutsche Traber überhaupt und in dieser Saison noch ungeschlagen – so lautete Intinoris Erfolgsbilanz und auch das Publikum hegte keinen Zweifel daran, dass der Wallach seine beeindruckende Statistik mit einem weiteren Volltreffer ergänzen würde. Doch am Ende war es nicht der 1,3-Topfavorit, der auf die Ehrenrunde gehen durfte. Sondern der von Thorsten Tietz trainierte und gesteuerte Sir Robert aus dem Besitz von Frank Brieskorn.

    Dabei hatte für Intinori alles perfekt begonnen. Der Fünfjährige eroberte mit einem 07,9-Sprint Ende der Startgeraden die Spitze und Victor Gentz  konnte das Tempo auf den folgenden 800 Metern bei Durchgangszeiten von 16,8 und 18,0 etwas aus der Partie nehmen. Auf der Gegenseite führte Thorsten Tietz seinen zu 5,8-fachen Odds notierten Schützling Sir Robert aus der vierten Position heraus zwar in die zweite Spur. Als aber Victor Gentz die Pace mit Intinori auf stramme 07,7 erhöhte, schien für den Favoriten alles ganz nach Plan zu verlaufen. Doch Sir Robert ließ sich nicht abschütteln und auf der Zielgeraden wurde die faustdicke Überraschung bei einer Zwischenzeit von 08,4 zur Realität. Sir Robert kämpfte sich in der Tagesbestzeit von 12,1/1.900m mit einer halben Länge Vorsprung an Intinori vorbei. Weitere zwei Längen dahinter verdiente sich auch Yes Please (Robbin Bot), die stets im Windschatten von Intinori gelegen hatte, eine sehr gute Note. Während die drei Erstplatzierten allesamt ihre Bestmarken steigerten, folgten die restlichen Teilnehmer sehr deutlich geschlagen mit Weile-Rückstand.        

    Intinoris Niederlage kam zwar ein wenig überraschend, aber mit der Leistung seines Stallcracks durfte Victor Gentz trotzdem höchst zufrieden sein. Der Sportler hatte außerdem noch einen weiteren Grund, ein positives Tagesfazit zu ziehen. Denn der mit 6.000 Euro dotierte vierte Lauf der Newcomer-Serie wurde im Sulky von Pour Moi zu seiner Beute. Die in dieser Saison noch ungeschlagene Stute macht derzeit eine grandiose Entwicklung durch und wirkt von Start zu Start enorm gesteigert. Sie.  tauchte vor den Tribünen in zweiter Spur auf und übernahm zu Beginn der Schlussrunde das Kommando. Als die für die Farben von Intinoris Mitbesitzer Wolfgang Baumeister laufende Braune dann Ende der Gegenseite das Tempo auf 08,9 erhöhte, war es endgültig um die Gegner geschehen Pour Moi löste sich im Einlauf unter Rekordsteigerung auf 13,2/1.900m mit vollen sechs Längen Vorsprung von ihren Gegnern, von denen sich Jaguar Gardenia (Michael Hönemann) noch am besten verkaufte.    

    Toledo hatte nach Aussage seines Trainers und Fahrers Josef Franzl im vergangenen Jahr mit diversen gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Dass er nach zehnmonatiger Pause nun vollständig genesen ist, unterstrich der Wallach mit einem fantastischen Comeback. Nach sofortiger Führungsübernahme ließ er sich im Anschluss zwischenzeitlich von Welcome (Kornelius Kluth) den Weg zeigen und zog im Einlauf in 13,4/1.900m mit sieben Längen Vorsprung an seiner Konkurrentin vorbei. Josef Franzl punktete ebenfalls mit der 1,2-Topfavoritin Uffizie. Die Stute fand als viertes Pferd außen einen optimalen Verlauf vor und hatte nach der Galoppade des führenden Au Revoir Diamant (Robbin Bot) keinerlei Probleme, ihren dritten Saisonsieg unter Steigerung auf 14,0/1.900m mit anderthalb Längen Vorsprung unter Dach und Fach zu bringen.    

    Zwei Rennen waren mit der TippelTom-Talentförderung verbunden. Und tatsächlich war mit dem aus Bayern angereisten Tobias Mehlsteibl zunächst ein waschechter Lehrlingsfahrer erfolgreich. Dem Nachwuchsmann gelang mit Mister Joni H der zweite Erfolg in seiner jungen Karriere. Der Wallach hatte auf der Schlussrunde in der Außenspur konsequent seine Position verbessert und trumpfte in bombastischen 13,7/1.900m – also nur eine Zehntelsekunde über seiner persönlichen Bestmarke – ganz leicht mit zwei Längen Vorsprung auf. In der zweiten Prüfung legte die Amateursportlerin Anna-Lisa Kunze einen völlig ungefährdeten Start-Ziel-Sieg mit Claudia Tipkes Nikitita T hin. „Die Stute war von ihrem Team perfekt vorbereitet worden und ließ sich fahren wie ein Auto“, strahlte die junge Amazone über den in 16,0/1.900m erzielten 24. Sieg ihrer Laufbahn.

    Die Veranstaltung hatte mit einem Monté begonnen. Dies gab Deutschlands erfolgreichster Trabreiterin Ronja Walter die Gelegenheit, einmal mehr ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Im Sattel von Russel entwickelte sich das Rennen zu einer One-Horse-Show. Denn der mit 20 Meter Zulage bedachte Wallach flog nach eher ruhigem Start eine halbe Runde vor dem Ziel am gesamten Feld vorbei und gewann in 14,4/2.020m mit acht Längen Vorsprung. Auch der von Robbin Bot pilotierte Fire Starter agierte beeindruckend. Der Hengst musste auf den ersten Metern zwar mächtig strampeln, um die Spitze zu ergattern, hatte mit dem Kraftakt aber keinerlei Probleme und stand das Pensum in neuer Bestzeit von 14,1/1.900m locker durch. In einem Trotteur Francais wurden Dennis Spangenberg und Eckmuhl Jack vom Publikum auf den 2,1-Favoritenthron gehoben. Bei seinem ersten Saisontreffer war Eckmuhl Jack trotz Zulage das schnellste Pferd und gewann in 16,1/2.540m mit anderthalb Längen Vorsprung sehr sicher. Zwar nur mit einer halben Länge Vorteil, aber trotzdem souverän gewann die von Carsten Milek gesteuerte Hanke in Form ein Handicap. Die Stute profitierte von der Traumlage als zweites Pferd innen und stellte die Weichen im Einlauf in 16,8/2.000m auf Sieg.  

    Gesamtumsatz: 110.990,12 Euro. Bahnumsatz: 29.449,00 Euro. Außenumsatz:  81.541,12 Euro. 

    Unser Terminhinweis: Die nächste Mariendorfer Veranstaltung findet am Sonntag, dem 29. Juni statt. Beginn ist um 12.30 Uhr. Im sportlichen Mittelpunkt steht der Auftakt der Dreifachen Krone: das mit insgesamt 30.000 Euro dotierte Adbell-Toddington-Rennen! In den Läufen des Super Trot Cups und der Newcomer-Serie geht es um weitere 21.000 Euro Preisgeld. Die Starterangabe, die Sie auch online auf www.rennbahn-berlin.de vornehmen können, ist am Montag, dem 23. Juni. Sie erreichen das Mariendorfer Rennsekretariat unter der Rufnummer 030-7401229 bzw. per Mail an starterangabe@rennbahn-berlin.de. Bitte vergessen Sie nicht die Angabe des Hufbeschlags!