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    Mariendorfer Publikum verabschiedete sich von einem Traber-Helden

    VIEL APPLAUS FÜR RENNPFERD FRIDERICUS

    Einen vorab online veröffentlichten Artikel aus der kommenden Berliner Woche finden Sie hier.

    Er gehört zu den besten Berliner Rennpferden aller Zeiten: Exakt 81 Starts hat der Wallach Fridericus in den vergangenen sechs Jahren bestritten und mit seinen 56 Siegen und Platzierungen über 260.000 Euro Preisgeld für seinen Zehlendorfer Besitzer Hans-Joachim Kleemann (82) verdient. Doch am Sonntag war nun endgültig Schluss.

    Bei der Mariendorfer Rennveranstaltung wurde der von seinem Umfeld stets „Fred“ genannte Wallach von seiner Betreuerin Marlene Matzky (22) noch einmal in den Winner-Circle geführt. Zu jenem Ort also, an dem die Ehrungen stattfinden und Fridericus schon oft ein Lorbeerkranz umgehängt wurde. Das Publikum beschenkte den Vierbeinerhelden, der zukünftig keine Starts mehr bestreiten soll und sich stattdessen nur noch auf den Kippeln austoben wird, mit herzlichem Applaus.

    Zu den Klängen von Frank Sinatras Evergreen „My Way“ wurde auf den Mariendorfer TV-Monitoren zeitgleich noch einmal Fridericus‘ bedeutendster Sieg gezeigt: 2016 hatte der Traber mit einer nahezu unfassbaren Leistung den bis dato gültigen Bahnrekord pulverisiert. Und nicht nur der Besitzer und die Pflegerin bekamen beim Anblick dieser Szenen mächtig feuchte Augen.

    Auch Marlene Matzkys Vater Roman (56), der die gesamte Rennkarriere des Pferdes begleitet und den Wallach trainiert hat, war mächtig gerührt: „Fred ist einfach unvergleichlich und geradezu ein Familienmitglied. Er ist unheimlich intelligent und kommuniziert mit uns fast so wie ein Mensch. Wenn er sich mal nicht gut fühlt oder etwas nicht mit ihm stimmt, vermittelt er es uns sofort.“

    Auf dem in Zossen gelegenen Pferdehof der Matzkys wird Fridericus nun sein Rentner-Dasein genießen. Ein Zustand, der oftmals als sogenanntes Gnadenbrot bezeichnet wird. Doch dieses Wort mag Fridericus‘ Besitzer Hans-Joachim Kleemann absolut nicht hören – und schon gar nicht, wenn es um seinen vierbeinigen Liebling geht. „Ich hasse diesen Ausdruck“, sagt der Berliner Traberzüchter und erklärt: „Das klingt so geringschätzig, geradezu nach Mitleid. Und das braucht Fridericus wirklich nicht. Denn er wird auf der Ranch der Familie Matzky und in der freien Natur noch viele tolle Jahre verleben. Fridericus hat für unser Team in seinen Rennen immer alles gegeben – jetzt bekommt er dafür unseren Dank zurück.“